Baumaßnahmen an der Goethe-Realschule plus in Koblenz
Im Rahmen des Konjunkturprogramms II wurden mit Mitteln des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz Baumaßnahmen an der Goete-Realschule plus in Koblenz gefördert.
Träger: | Stadtverwaltug Koblenz |
Kosten Umbau Hauptgebäude: | rund 1,3 Mio. € |
Förderung Umbau Hauptgebäude: | 505.000 € |
Kosten Neubau Sporthalle: | rund 3,6 Mio. € |
Förderung Neubau Sporthalle: | 1,52 Mio. € |
Architekt: | Fries Architekten, Vallendar |
1) Fassadensanierung und Brandschutzmaßnahmen am Hauptgebäude
Die Betonfassade wurde statisch gesichert, sowie über ein Wärmedämmverbundsystem gedeämmt. Im Rahmen dieser Maßnahmen konnte das Erscheinigungbild des Hauptgebäudes der Goethe Schule neu gestaltet werden. Durch das Schließen einiger Fenster im Flurbereich, konnten nicht nur Kosten gespart werden, die Fassade wurde auch spannender und gibt der Schule nun eine komplett neue Identität.
Darüber hinaus wurden vorhandener Innentüren gegen solche der Brandschutzklasse T-30 ausgetauscht und die Innenwand- und Deckenbekleidungen erneuert. Ebenfalls wurde das Dach erneuert (aufgeständert) und zusätzlich mit einer PV Anlage bestückt.
2) Neubau der Sporthalle in Passivbauweise
Die Goethe Schule in Koblenz Lützel, heute integrative Realschule Plus, war früher eine Hauptschule, die in mehreren Bauabschnitten, beginnend in den 60er Jahren erbaut worden ist. Das gleiche galt auch für die unmittelbar an die Schule angrenzenden Gebäude der Sport- und Gymnastikhalle. Der Zustand der Sporthallen war jedoch deutlich schlechter. Vor allem statische Probleme und sehr starker Feuchtigkeits- und Schimmelbefall führten zu einer Sperrung der Halle. Im Rahmen weiterer Untersuchungen wurde festgestellt, dass eine Sanierung der Sport- und Gymnastikhalle zu höheren Kosten geführt hätte, wie ein etwa baugleicher Neubau. Da die alte Halle jedoch auch nicht mehr den heutigen DIN Maßen für Sporthallen entsprach und die Notwendigkeit einer 3-teilbaren Halle nachgewiesen werden konnte, entschied man sich für den Abriss der alten Halle und den Neubau einer großen 3-teilbaren Sporthalle 45/27m.
Die neue Sporthalle der Goetheschule Koblenz wurde als erste Schulsporthalle in Rheinland-Pfalz in „Passivbauweise“ ausgeführt. Bei dieser Bauweise wird der Primärenergiebedarf auf max. 15 KWh/qm/Jahr gesenkt. Dies geschieht vor allem durch eine absolut luftdichte und hochgedämmte Außenhülle, sowie durch eine kontrollierte Be- und Entlüftung, mittels einer energieeffizienten Lüftungsanlage mit 85% Wärmerückgewinnung.
Besonderheiten der Baukonstruktion:
Die gesamte Halle gründet auf einer Schicht aus aufgranuliertem Glasschotter. Dabei wirkt diese 30 cm dicke Schicht wärmedämmend und trägt zusammen mit der unter dem Bodenbelag verlegten Mineralwolledämmung (d=16 cm) zur Einhaltung der geforderten Dämmwerte bei. Die Außenwände wurden aus elementierten und vorgefertigten Holzrahmenbauwänden mit innen liegender Wärmedämmung (d=20 cm) errichtet. Zur Erhöhung des Dämmwertes der Wand wurde auf den Fassaden ein Wärmedämmverbundsystem (d=16 cm) verklebt. Somit konnte eine kürzere Bauzeit erreicht werden. Die Dacheindeckung besteht aus Aluminumprofiltafeln und einer Mineralwolledämmung von 30 cm. Die natürliche Belichtung der Halle erfolgt über 2 längs der Halle angeordnete Lichtbänder. Die Innenseiten der Holzrahmenbauwand wurden mit Gipskartonplatten verkleidet und beschichtet. Der untere Bereich der Wände ist mit einer Prallwandkonstruktion aus horizontal angeordneten Holzpaneelen verkleidet. Der Bodenbelag der Halle besteht aus einem flächenelastischen Schwingboden mit Eiche-Fertig-Parkett. Die Nebenräume wie Umkleiden, Duschen und Geräteräumen wurden in Massivbauweise errichtet. Die Wände sind außenseitig mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt (d=26 cm). Türen und Fenster bestehen aus Aluminiumprofilen und 3-fach-Verglasung.
Zur Nutzung:
Die Halle kann durch ihre 3-teilbarkeit von 3 Schulklassen gleichzeitig genutzt werden. Dazu stehen 6 Umkleidekabinen mit jeweils dazwischen geschalteten Nassräumen zur Verfügung. Jedes Hallendrittel verfügt weiterhin über einen Geräteraum und einen Lehrerumkleideraum/Regieraum. Außerdem ist eine Behindertentoilette im Eingangsbereich angeordnet.
Zur Technik:
Durch die Lüftungsanlage erhält der Halleninnenraum Sommer wie Winter einen ständigen Frischluftaustausch. Zur Unterstützung der Warmwasserbereitung sind Solarkollektoren auf dem Dach angebracht. Die Beleuchtung der Halle erfolgt tageslichtabhängig, die Nebenräume werden über Bewegungssensoren gesteuert. Die Halle wird mit etwa 1000,-€ / Jahr den Heizenergiebedarf eines Einfamilienhauses (nach EnEV 2009) erreichen. Die Mehrkosten beliefen sich auf 3% gegenüber einer Bauweise nach EnEV 2009.